Mittwoch, 9. Mai 2012

Wer hat den Mut zur Veränderung - 2052 wird düster

Ein Kommentar von Patrick Illinger gerichtet an die geschätzten Wissenschaftler des Club of Rome:

http://www.sueddeutsche.de/meinung/bericht-an-den-club-of-rome-wie-unsere-hemmungslosigkeit-den-planeten-zerstoert-1.1352278

Vor 40 Jahren waren sie mit geballter wissenschaftlicher Kraft die Ersten, die die Probleme der Zukunft erkannten und beim Namen nannten. Manchmal zu gewagt, einige der Zahlen haben sich nicht bestätigt. Aber sie haben damit die Aufmerksamkeit der ganzen Welt erregt. 

Die letzte, vor kurzem, veröffentlichte Studie geht dagegen fast unter. Wir sind scheinbar schon gewohnt an das Dilemma und die Aussagen der Wissenschaftler sind gar zu düster. Wie Illinger sagt, ja, sie entmutigen. Es scheint ohnehin schon alles zu spät zu sein und man selbst ist doch nur so ein kleines Licht. 

Ich für meinen Teil gebe die Hoffnung allerdings nicht auf, dass die Wissenschaftler bei den richtigen Leuten Gehör finden. Verantwortung trägt jeder von uns, doch manche tragen noch viel mehr. Aber solange in unserem Wirtschaften der Faktor Umwelt und Lebensqualität nicht auftaucht, kein Umdenken in der Unternehmenskultur stattfindet, wird es auch für die Wissenschaftler schwer sein sich Gehör zu verschaffen. Weil in dem kurzfristig angelegtem Streben nach Gewinnmaximierung in den Manageretagen diese Faktoren als Luxus und nachrangig gelten. So mancher Wirtschaftsboss oder Politiker wird sich denken, in 40 Jahren, da bin ich nicht mehr auf der Welt. Dasselbe Denken ist bei Verbrauchern zu finden und deren Nachfrage steuert die Wirtschaft. Dabei hat insbesondere Umweltschutz und Schonung der Ressourcen meist einen positiven Effekt auf den Geldbeutel, wenn man einmal etwas über den Tellerrand blickt. Nur im Tunnelblick des immer mehr und immer billiger auf beiden Seiten sieht man nichts, außer schwarz.

Wer hat als erstes den Mut zur Veränderung? Industrie oder Verbraucher? Angebot oder Nachfrage?

Fund in der Buchhandlung: Müßiggang zum Mitnehmen

Ich war mal wieder in einer Buchhandlung und was man da nicht für kuriose Sachen entdeckt. Nicht gekauft, aber zumindest angeschaut:


 http://www.amazon.de/Mu%C3%9Fe-Gl%C3%BCck-Nichtstuns-Ulrich-Schnabel/dp/389667434X/ref=sr_1_2?s=books&ie=UTF8&qid=1336578699&sr=1-2

Müßiggang zum Mitnehmen sozusagen, auf fast 300 Seiten beschreibt der Autor den Nutzen der Muße und des Müßiggangs. 

Sauber, wer ein Buch dieser Stärke schreibt um dem süßen Nichtstun zu fröhnen hat ordentlich zu tun, wer selbiges Buch liest ist auch mal eine Zeit beschäftigt. Ja, lang lebe das süße Nichtstun, wenns so viel Arbeit macht. Einer der Rezenten schreibt, dass es um das wahre Genießen ginge und Grundlage dafür das Nichtstunkönnen ist. Da scheinen Autor, Rezent und Leser wohl noch üben zu müssen, auf 288 Seiten. Aber der Autor sagt selbst, Muße sei doch nicht wie auf dem Titel provokativ angekündigt nur Nichtstun, sondern klar zu machen was man wirklich will und Muße sei ja angeboren. Manche brauchen dann doch wissenschaftliche Nachhilfe. 

Man macht ja eigentlich immer was, sagt auch so manch fauler Mensch und kanns gar net oft wiederholen. In die Luftschaun, dem Gras beim Wachsen zuhören, kann alles sehr inspirativ sein und jetzt gibts auch noch Anleitungen dazu, für Anfänger halt, weil an griechische Götter glaubt man ja heutzutage nimmer. 


As Lebn is ja bunt und wer das Nichtstun wissenschaftlich beackern will, solls machen.